Warum der BITTERE Geschmack so wichtig ist...

Zugegeben - der bittere Geschmack ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Nähert man sich ihm aber schrittweise an, will man ihn rasch nicht mehr missen.
Ich denke, das liegt daran, dass er unseren Körper so gut unterstützt und dass unser Verdauungstrakt das dankbar an unser Gehirn meldet, wo sich daraufhin eine Art Umlernprozess in Gang setzt.

Leider wurde das Gemüse, das wir in den Supermärkten zu kaufen bekommen, über Jahre hinweg immer mehr zurechtgezüchtet und an den Konsumentenwunsch nach süßem Geschmack angepasst.
So bekommen wir leider immer weniger natürliche Bitterstoffe auf unsere Teller, was sich negativ auf unsere Verdauung auswirkt. 
Eine ganz liebe Klientin meinte neulich, dass sie sich nach den richtig bitteren Grapefruits aus ihrer Kindheit zurücksehnt… Und Recht hat sie! Die heutigen Grapefruits sind tatsächlich mehr süß, als bitter. Da kann man doch gleich Orangen essen!

Ich freu mich daher immer, wenn ich am Markt fündig werden - so wie heute. Es gab endlich wieder einmal eine wunderschöne Puntarelle. Und da hab ich sofort zugegriffen!

Puntarelle, auch Vulkanspargel genannt, ist ganz eng mit dem bei uns bekannteren Chicorée verwandt. Ich mag die Puntarelle so gerne, weil sie wirklich massenhaft Bitterstoffe besitzt. Aber auch, weil sie einfach super ausschaut und am Teller was hermacht.

In der TCM wird der bittere Geschmack dem Feuer-Element zugerechnet. Er stimuliert so unter anderem unser Herz, also unser Zentrum der Freude! Außerdem hat bitter die ganz wichtige Funktion, unsere Verdauungsorgane zu stimulieren. So wird die Ausschüttung von Verdauungsenzymen angeregt und unsere Leber kann besser entgiften. 

Die Puntarelle liefert uns außerdem wertvolle Ballaststoffe, die wiederum die Vielfalt unserer Darmbakterien unterstützen, sowie viel Vitamin A, Kalzium und Eisen.