Winter - die Zeit des Wasser-Elements

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Ziemlich kalt ist es geworden in den letzten Tagen. Tja – der Winter ist da! Und zwar genau ab dem 16. November – zumindest nach dem TCM Kalender. Die alten Chinesen haben sich bei der Einteilung der Jahreszeiten nach Naturbeobachtungen gerichtet. Ihre Jahreszeiten weichen doch um einiges von unserer westlichen Einteilung ab, entsprechen aber so gut wie immer den vorherrschenden klimatischen Gegebenheiten.

Der Winter beginnt laut dem TCM Kalender also schon am 16. November (nicht erst am 21.12., unserem astronomischen Winterbeginn) und dauert bis 26. Jänner. Er ist die Zeit des Rückzugs und der Ruhe und steht im Zeichen des Wasser-Elements. Aus diesem Grund stehen während der kalten Jahreszeit auch unsere beiden Wasser-Organe, die Niere und die Blase, im Mittelpunkt.

Als Speicher der Lebensenergie (JING) kommt gerade der Niere in der TCM eine ganz besondere Bedeutung zu. Die Niere ist auch der Sitz des Nieren-Feuers und erfüllt daher die wichtige Aufgabe, unseren gesamten Stoffwechsel anzuheizen. Sie ist also hauptverantwortlich für einen funktionierenden Energie- und Nahrungsmittel-Kreislauf in unserem Körper. Darüber hinaus verantwortet die Niere Wachstum und Fortpflanzung sowie die Leitung sämtlicher Wasser-Wege im Körper.

Knochen, Zähne, Rückenmark und Gehirn werden direkt von der Niere bedient und beeinflusst. Zusätzlich sind unsere Haare äußerer Ausdruck des Jings. Der den Nieren zugeordnete Sinn ist das Hören. Eine Hörschwäche oder Tinnitus deutet also immer auf ein Ungleichgewicht innerhalb der Nieren hin.

Auf der geistigen Ebene entspricht den Nieren die Willenskraft – das Geisteswesen ZHI, wie die Chinesen sagen. Es liefert die Kraft für Veränderung und Entschlossenheit. Ein starkes Zhi zeigt sich in Selbstsicherheit, Weisheit und durch starkes Charisma. Bei zu starker Ausprägung kann es zu Machtsucht und übertriebener Kampflust kommen. Angst, Unsicherheit und fehlendes Selbstvertrauen wiederum sind Zeichen für eine schwache Nieren-Energie.

In der Gesichtsdiagnostik sind dunkle Schatten unter den Augen häufig ein Zeichen für eine Nieren-Symptomatik. Typische Anzeichen für ein Ungleichgewicht in diesem Funktionskreis sind zudem Schmerzen im unteren Rücken, verstärkter Haarausfall oder plötzliches Ergrauen sowie häufige kalte Füße.

 

Was wir nun im Winter tun können, um unsere Niere und unsere Blase bestmöglich zu unterstützen ist leicht erklärt – nämlich WÄRMEN!

  • Weniger Rohkost  --- überwiegend gekochte Gerichte
  • Weniger kühlende Nahrungsmittel (wie Südfrüchte, Gurken, Tomaten, Joghurt...) --- häufig wärmende Zutaten (wie z.B. Hafer, Lauch oder Zwiebel, Fenchel, Hühner- oder Lammfleisch, Wild, Meeresfrüchte) und regelmäßig kleine Mengen wärmender Kräuter und Gewürze (wie Zimt, Ingwer, Nelke, Rosmarin etc.)
  • Weniger kalte Getränke --- öfters warmes Wasser oder Tee trinken
  • Weniger Verausgabung --- häufigere Pausen und Ruhephasen
  • Füße warm halten (da auf der Fußsohle der Nieren-Meridian entspringt)
  • Regelmäßig Nieren-stärkende Nahrungsmittel, wie Nüsse, Samen, schwarze bzw. dunkle Lebensmittel (Algen, schwarzer Sesam...), Fisch, Hülsenfrüchte, hochwertige Öle